WDR3.pm: Utopie & Dystopie
Am Samstag, den 9.8.2008, wird von 15:05 bis 18:00 Uhr im WDR3 Radio ein umfassendes Radiofeature zum Thema Utopie ausgestrahlt, in dem ich mit drei Statements zu utopischen Maschinen, Sprache im politischen Raum und Utopieverlusten technischer Apparaturen beteiligt bin: Utopie & Dystopie – Wunschräume am Ende unseres Horizonts (von Mareike Maage und Moritz Fehr)
aus dem Pressetext:
“Aber wärest du mit mir in Utopien gewesen und hättest mit eigenen Augen die dortigen Sitten und Einrichtungen gesehen wie ich, dann würdest du ohne weiteres zugeben, nirgends anderswo ein wohl regierteres Volk gesehen zu haben außer dort.” – so beschreibt Thomas Morus 1516 in dem Buch “Utopia” seine Vision eines idealen Staates. Wenn man Sie fragen würde, was für Utopien in der heutigen Zeit relevant sind, was würden Sie antworten? Oder sind wir im Moment mit unserer Lebenssituation so zufrieden oder so ernüchtert, dass wir aufgehört haben von einer besseren Gesellschaft zu träumen? Das zumindest behaupten Stimmen, die nach dem Zusammenbruch des Sozialismus auch das Ende der politischen Utopie postulierten. Der Utopieforscher Richard Saage setzt dem entgegen, dass Utopien sich zwangsläufig dann entwickeln, wenn die gegenwärtige Gesellschaftsform unseren Ansprüchen nicht mehr genügt.
Die Sendung” Utopie und Dystopie – Wunschräume am Ende unseres Horizonts” beschäftigt sich mit der Frage, wie diese sich im Verlaufe gesellschaftlicher Entwicklungen verändern und wir erfahren ihr Verhältnis zur jeweiligen Gegenwart, in der sie entstanden sind. Von ihren utopischen Wunschräumen erzählen unter anderen Platon, Thomas Morus, Denis Diderot, Charles Fourier, Ernst Bloch, Aldous Huxley und Ernest Callenbach, neben literarischen und philosophischen Positionen stellen sich utopische Visionen in Film, Kunst und Musik vor mit der Frage, wo heute utopische Potentiale liegen.
Mareike Maage ist Mitarbeiterin an der Professur für Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar: http://mareike.maage.de